bwNET2020+

Forschung und innovative Dienste für ein flexibles Netz in Baden-Württemberg

Motivation

Der Bedarf an sicheren und robusten Hochleistungskommunikationsnetzen steigt durch die fortschreitende Digitalisierung deutlich. Es handelt sich um eine essentielle Infrastruktur, die für das Funktionieren von Gesellschaft und Wirtschaft eine sehr hohe Bedeutung hat und die Wettbewerbsfähigkeit bestimmt. Immer leistungsfähigere Infrastrukturen mit sehr hohen Datenraten (z.B. 400 Gbit/s, 1 Tbit/s) sowie 5G-Mobilfunknetze bieten neue Möglichkeiten zur Unterstützung bestehender Anwendungen. Sie können weiterhin einen sicheren und robusten Netzbetrieb unterstützen: Analog zu Anwendungen aus der „Cloud“ können Funktionen für den Netzbetrieb von zentraler Stelle bereitgestellt werden und/oder mit sogenanntem Service Function Chaining (SFC) flexibel und bedarfsorientiert verkettet werden. Zusammen mit weiteren Enabling Technologies wie z. B. Software-basierten Netzen (Software-Defined Networks, SDN), flexibel programmierbaren Datenpfaden (P4) und Virtualisierung (Network Function Virtualization, NFV) ergeben sich neue und verbesserte Potentiale um Innovationen rasch und flexibel umzusetzen. Durch die Programmierung in Software können Netze so nach Bedarf an spezielle Anforderungen angepasst bzw. bei geänderten Anforderungen umprogrammiert werden.  Im Innovationsprojekt bwNET2020+ sollen deshalb Experten für Netzbetrieb und Netzforschung in bewährter Weise eng zusammenarbeiten, um neue Technologien zu bewerten und zu erproben, zukunftsweisende Lösungen zu identifizieren und, wo geeignet, Schritt für Schritt dabei unterstützen diese in das BelWü-Netz bzw. die Campus-Netze zu überführen. Die steigenden Datenraten sowie die Enabling Technologies lassen langfristig die Vision sogenannter Self-driving Networks als realistisch und aufgrund der steigenden Komplexität der Netze auch als erforderlich erscheinen.

Projektziele

Ziele des Projektes bwNet2020+ sind:

  • Evaluation von Enabling Technologies wie SDN, SFC, NFV, P4 in 400 Gbit/s-Netzen sowie in Netzumgebungen mit 5G.
  • Die Vision der Self-driving Networks auch unter Betrachtung der realen Netzinfrastruktur in BelWü und den Campus-Netzen anhand prototypischer Umsetzungen und Show Cases greifbar machen.
  • Fortführung und Ausbau der BelWü-Testinfrastruktur
  • Umsetzung ausgewählter Lösungen und Dienste im Betriebsumfeld

Das Projekt bwNET2020+ befasst sich mit Möglichkeiten zur Weiterentwicklung von BelWÜ sowie von Campus-Netzen auf der Basis leistungsfähiger und flexibler (z.B. durch SDN, SFC P4) Netze. Wo sinnvoll und beherrschbar sollen zielführend und zukunftweisend schrittweise neue Möglichkeiten zur Adaption eingeführt werden. Mit einem starken Fokus auf Use Cases, die aufzeigen, wie konkrete erste Schritte in Richtung Selfdriving Networks im Kontext von BelWü und von Campus-Netzen gegangen werden können, arbeiten Netzbetrieb und Netzforschung eng zusammen.

Projektlaufzeit

Januar 2020 bis Dezember 2023.

Ansprechpartner*innen Projektverantwortliche

Projektpartner - Forschung

  • Universität Ulm, Institut für Organisation und Management von Informationssystemen
  • Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Telematik
  • Eberhard Karls Universität Tübingen, Fachbereich Informatik, Lehrstuhl für Kommunikationsnetze
  • Universität Ulm, Institut für Verteilte Systeme
  • Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik

Projektpartner - Betrieb

  • Universität Ulm, Kommunikations und Informationszentrum
  • Karlsruher Institut für Technologie, Steinbuch Centre for Computing
  • Eberhard Karls Universität Tübingen, Zentrum für Datenverarbeitung
  • BelWü Koordination